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Nach der Sendung: Melody Sucharewicz im Chat

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Mit Schalom verabschiedete sich Melody Sucharewicz gestern Nacht aus dem Chat – nicht ohne mit euch über die aktuelle Lage im Nahostkonflikt und Israels Rolle darin diskutiert zu haben. Aber auch die Lage der Juden hier in Deutschland war Thema – denn die fühlten sich, vor allem von muslimischen Mitbürgern, zunehmend diskrminiert. Trotz allem fühle sie sich in Deutschland aber noch sicher und wohl. Gegenüber dem radikalen Islam und dem Judenhass fordert sie von den Deutschen aber klar Stellung zu beziehen.

Melody Sucharewicz: Hallo – bereit für eine spannende Diskussion?

Steffen Klawitter: Frage an Frau Sucharewicz: Sind sie für eine Zwei-Staaten-Lösung mit einem souveränen palästinensischen Staat?

Melody Sucharewicz: Selbstverständlich – wie übrigens die Mehrheit der Israelis bin ich für einen souveränen palästinensischen Staat, der in Frieden mit Israel koexistiert und floriert.

MartinN: Frau Sucharewicz, was können Deutsche, die sich mit Israel und den Juden in Europa solidarisieren möchte, tun, außer auf Demos zu gehen? Gibt es Initiativen, bei denen man “mitmachen” könnte?

Melody Sucharewicz: Stimme erheben – klare Haltung von Politikern und Meinungsmachern fordern, gegen den radikalen Islam, der für Israel genauso wie für Deutschland und den gesamten Westen die wahre Bedrohung darstellt. Etwa durch Petitionen, Briefe, Kundgebungen, Solidaritätsreisen nach Israel, etc.

Gast61312 (Gast): Frau Sucharewicz, denken Sie, dass die Pauschalisierung der Unterscheidung zwischen dem Judentum und dem Staat Israel ausschlaggebend ist für den Antisemitismus in Deutschland?

Melody Sucharewicz: Das ist einer der Faktoren.

Gast31353 (Gast): Frage: Sollten Ihrer Meinung nach die Siedlungen in der West-Bank aufgegeben werden? Ist die Besatzung nicht eine wesentliche Ursache für diesen Konflikt?

Melody Sucharewicz: Ja – Frieden und Sicherheit sind den Israelis wichtiger als Territorium. Wer aber die Siedlungen als Ursache des Nahostkonflikts sieht, ist Opfer einer gut geölten Propagandamaschine.

Avatara888: Frau Sucharewicz: Wie sehen Sie die Zukunft der Palästinenser?

Melody Sucharewicz: Ich wünsche ihnen eine Zukunft in Freiheit und Frieden. Nur gibt es unter dem Regime der Hamas dafür leider keine Chance.

Gast51257 (Gast): Melody, fühlen sie sich in Deutschland unsicher? Und wenn ja, vor wem?

Melody Sucharewicz: Ich erhalte immer wieder Drohungen von rechtsradikalen und islamistischen Gruppen. Aber mit Angela Merkel als Kanzlerin und einer großen Gruppe von Deutschen, die ihre Stimme gegen Antisemitismus und Israelhetze erheben, fühle ich mich in Deutschland sicher. Das heißt jedoch nicht, dass nicht mehr gegen diese Trends getan werden müsste.

Gast41323 (Gast): Frau Sucharewicz: Wie kann man das Wissen über Judentum und Israel ausdehnen, um der grassierenden Ahnungslosigkeit in Deutschland Einhalt zu gebieten?

Melody Sucharewicz: Indem man seine Informationen NICHT der Tagespresse entnimmt. Nach Israel reisen zum Beispiel, mit den Leuten dort sprechen, Geschichtsbücher lesen, welche Israels Entstehungsgeschichte und die unglaublich komplexe geopolitische Situation erklären.

Gast6412 (Gast): Frau Shulamit Aloni verriet vor Jahren in einem Interview, dass die Antisemitismus- und Holocaustkeule ein Trick sei, um von einer Kritik an Israel abzulenken. Wie denken Sie über diese Äußerung einer ehemaligen Ministerin?

Melody Sucharewicz: Kritik an Israels Politik ist völlig legitim. Wenn sie jeodch Israels Existenzrecht in Frage stellt, Israel aussondert und die Kritik zur Obession wird, während einen im Irak oder Syrien etwa hunderttausend tote Menschen kalt lassen – und wenn NS-Vergleiche gezogen oder suggeriert werden —- dann ist das Antisemitismus; und der darf nicht schweigend hingenommen werden.

[log in]Moderator: Nun noch zwei Fragen …

Gast51479 (Gast): Hätten Sie den Einsatzbefehl für Gaza erteilt?

Melody Sucharewicz: Mit blutendem herzen, ja. Am 15.7. hat Ägypten eine Feuerpause vermittelt. Israel akzeptierte, die Hamas jedoch nicht – sondern und ließ stattdessen weiter die raketen auf ganz Israel prasseln. Die Bodenoffensive war das letzte Mittel, um Israels Kinder vor den Raketen und dem Tunnel-Terror der Hamas zu schützen.

[log in]Moderator2: Und jetzt die allerletzte Frage.

AndreKo1073: Frau Melody Sucharewicz, wie stehen Ihrer Meinung nach die Chancen auf echte Friedensverhandlungen und eine nachhaltige, völkerrechtlich bindende Vereinbarung bei der aktuellen politischen Konstellationen in Knesset und Regierung?

Melody Sucharewicz: Gut – wenn mit Unterstützung der internationalen Gemeinde und den moderaten Kräfte im Nahen Osten – u.a. Ägypten, Jordanien und Mahmud Abbas – der Gazastreifen demilitarisiert und wirtschaftlich gestärkt wird; wenn die Palästinenser sich für einen eigenen Staat und damit gegen die Hamas entscheiden – die mit ihrem islamistischen Vernichtungszug übrigens nicht in Israel halt machen will. Wenn das alles der Fall ist, dann wird jede israelische Regierung, egal wie rechts oder links, sich für Friedensverhandlungen einsetzen. Schalom.

[log in]Moderator: Wir sagen Gute Nacht. War eine sehr spannende und polarisierende Sendung. In der nächsten Woche macht log in Pause. Zurück sind wir dann am 20.08., wieder wie gewohnt mittwochs um 22:25 auf ZDFinfo.

Melody Sucharewicz: Danke für die konstruktive Diskussion. Schalom.


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